Teil 1:
Gott ist ein Poet, kein Beamter. Die ganze Vielfalt biblischer Überlieferung ist freudiges (vgl. Ps 119), faszinierendes Zeugnis von der Geschichte Gottes mit dem Menschen, die in der Person Jesu Christi gipfelt (vgl. Lk 24,27). Die 46 (oder 39) atl. Bücher sind die heiligen Schriften Israels („T’nach“), auf Hebräisch im ersten Jahrtausende vor Christus verfasst. Dass Gott die „Mythologie“ und Literatur eines bestimmten Volkes verwenden kann, um für alle Menschen Wahres zu offenbaren, provoziert das moderne Gleichheitsdenken. Bei Gott bekommt aber nicht jeder das Gleiche, sondern jeder das Beste, wenn man sich in Gottes Heilsordnung einreiht.

Teil 2:
Mit Verweis auf alttestamentliche Stellen wurde schon manche Schandtat gerechtfertigt. Zugleich speist sich moderne Kritik am Christentum nicht selten aus dem Hinweis auf die Gewalt im AT. Die Frage, was genau vom AT für Christen noch gilt, rührt an den Kernbestand unseres Glaubens.